Betreff: Krankmeldung – Es ist alles zu viel, Frau Professor…

166fbba7 8056 437e bcf7 b8ecfdf9ae4b

Yo Frau Professor,

ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll. Also, ehrlich gesagt, ich bin in einer absolut verrückten Situation hier, und das hat nichts mit meiner üblichen Faulheit zu tun. Ich lieg grad so unfassbar high in meinem Bett, als hätte ich das Gras des Lebens geraucht, und mein Kopf schwebt irgendwo zwischen der Milchstraße und der nächsten Galaxie. Sie kennen das doch bestimmt… ich meine, früher, in Ihrer wilden Crack-Junky-Zeit… na ja, Sie wissen bestimmt, wovon ich rede.

Aber Moment, das ist noch nicht mal das Schlimmste! Irgendwie, und ich hab wirklich keine Ahnung, wie das passiert ist, hab ich… auf den Boden geschissen. Ja, Frau Professor, richtig gelesen. Der Boden hier ist jetzt nicht mehr nur ein einfacher Fußboden, er ist das Opfer eines total unerklärlichen Unfalls geworden. Ich hab irgendwie gedacht, der Boden wäre die Toilette. Sie kennen das, oder? Diese Momente, wenn man so weg ist, dass alles keinen Sinn mehr ergibt. Oder war das nur in Ihrer Crack-Phase? Auf jeden Fall, der Boden und ich, wir haben jetzt ’ne ziemlich angespannte Beziehung. Er hat verloren. Kläglich.

Und wenn Sie jetzt denken, „Okay, das ist doch schon maximal schlimm“, dann müssen Sie sich festhalten. Es kommt noch schlimmer: Nachdem ich den Boden… naja, „beehrt“ hatte, hab ich irgendwie in meinem Zustand gedacht: „Weißt du was, Koarl? Jetzt wär echt ein guter Moment, um… zu onanieren.“ Warum? Keine Ahnung. Vielleicht war’s der Versuch, mit der Situation klarzukommen? Oder vielleicht war ich einfach noch deeper weg, als ich dachte. Auf jeden Fall, ich hab’s getan. Mitten in diesem ganzen Chaos. Der Boden beschmutzt, und ich… tja, mich selbst beschäftigt. Ich weiß, Frau Professor, das klingt alles so verrückt wie eine Ihrer alten Storys, als Sie sich noch mit Crack über Wasser gehalten haben, aber das ist die Realität hier.

Jetzt sitz ich hier, umgeben von meinem eigenen… Werk, während der Boden mich hasst, die Luft schwer ist wie ein Ziegelstein, und ich mental in einer Parallelwelt festhänge. Keine Chance, dass ich heute in die Schule komme. Ich glaube, selbst wenn ich wollte, würde mich der Boden daran hindern. Er ist nachtragend.

Also, ich werd versuchen, mich mit dem Boden zu versöhnen (so wie Sie es damals sicher auch mussten, als Sie mit dem Crack aufgehört haben), aber ich kann echt nicht garantieren, dass das heute noch was wird. Vielleicht krieg ich das Zimmer ja irgendwann wieder hin und tauch morgen wieder auf, wer weiß. Heute ist jedenfalls der Wurm drin – oder besser gesagt, alles andere.

Danke fürs Verständnis, Frau Professor. Vielleicht können Sie mich ja mit Ihrer Erfahrung als ehemalige Crack-Königin besser verstehen. Drücken Sie mir die Daumen, dass ich dieses Chaos überlebe.

LG,

Koarl

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert